7 Tropen-Zecken in Deutschland entdeckt

Auf den Punkt gebracht: „Draußen-Sport-Treibende“ wie zB „wir“ beim Geocaching sollten aufpassen: Zu „unseren“ Zecken

Tropen-Zecken

gesellen sich nun auch Tropen-Zecken.

Tropen-Zecken der Gattung „Hyalomma“

Tropische Zeckenarten (kurz Tropen-Zecken) finden unsere momentane trockene Hitze so toll, dass sie versuchen bei uns heimisch zu werden. Ein Zeckenforscher-Team der Uni Hohenheim (Stuttgart) und des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr (München) fanden 7 Exemplare der Gattung „Hyalomma“.

  • 3 Tropen-Zecken an einem Pferd
  • 3 Tropen-Zecken an drei Pferden
  • 1 Tropen-Zecke an einem Schaf

 

Bestimmung

Dabei handelte es sich bei 4 Zecken um die Art Hyalomma marginatum und 1x um Hyalomma rufipes. Die beiden anderen Zecken wurden vom Pferdebesitzer verloren.

 

Wie kommen die Tropen-Zecken nach Deutschland?

Es wird vermutet, dass sie über Zugvögel „eingeschleppt“ werden.

 

Was ist an 7 gefunden Tropen-Zecken so schlimm?

Von 2015 bis 2017 wurden lediglich 2 einzelne Zecken gefunden; 2018 waren es sozusagen 7 auf einen Streich (im Großaum Hannover, in Osnabrück und in der Wetterau). Dies könnte darauf deuten, dass es den Tropen-Zecken mittlerweile bei uns so gut gefällt, dass sie sich vermehren; zumindest aber nicht so schnell sterben.

 

Welche Krankheiten können sie übertragen?

Krim-Kongo Fieber

  • Inkubationszeit: 1 – 13 Tage
  • Symptome: Fieber, Schüttelfrost, Reizbarkeit, Kopf- Glieder- und Muskelschmerzen, Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen
  • Typisch sind Gesichtsrötung + Gesichtsödem, Bindehaut- und Rachenrötung
  • mögliche Komplikationen: ab dem 3. bis 5. Tag kann das Fieber hämorrhagisch werden; Darmblutungen, Bluterbrechen, Hautblutungen bis hin zu einer hämorrhagischen Diathese
  • Behandlung: möglich ist eine antivirale Therapie mit Ribavirin das auch gegen Hantaviren eingesetzt wird

 

Arabisch Hämorrhagisches Fieber
oder auch Alkhurma Hämorrhagisches Fieber (AHF)

  • Inkubationszeit: etwa 2-5 Tage; kann aber auch bis zu 21 Tage schwanken
  • die Symptome gleichen denen des Denguefiebers und reichen von der Vermutung eines grippalen Infekts mit Schüttelfrost über hohes Fieber bis hin zu schweren inneren Blutungen
  • Behandlung: möglich ist eine antivirale Therapie mit Ribavirin das auch gegen Hantaviren eingesetzt wird

 

Zecken-Fleckfieber

  • Inkubationszeit: 10-14 Tage
  • Symptome: Prodromalstadium mit Schüttelfrost, hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen
  • mit zunehmender Erkrankung: Bewusstseinstrübungen bis hin zum rotfleckigen Hautausschlag
  • Behandlung: Antibiotika

 

Vorläufige Entwarnung

Zwar konnte in einer der 5 Tropen-Zecken der Erreger für das Zecken-Fleckfieber nachgewiesen werden; jedoch KEINEN Erreger des Krim-Kongo Fiebers oder des Arabisch Hämorrhagischen Fiebers. Somit kann der „Draußen-Sportler“ nach wie vor draußen aktiv sein.

 

Wie erkenne ich die Tropen-Zecke „Hyalomma“

Die Tropen-Zecke „Hyalomma“ ist deutlich größer (bis zu 2 cm) als die bei uns heimischen Zecken und können an ihren gestreiften Beinen erkannt werden.
Tropen-Zecke

(mit einem Klick auf das Bild wird es groß)

Bildquelle:
Hyalomma marginatum (r.) im Vergleich zum Gemeinen Holzbock. | Bildquelle: IMB / Lidia Chitimia-Dobler | Uni Hohenheim

 

Keine Angst

Sich aufgrund dessen nun zu Hause einzuschließen sollte aber niemand in Betracht ziehen. Es wurden jetzt 7 „Viecher“ entdeckt und das heißt es gibt bestimmt noch mehr. ABER wir Geocacher sind doch sowieso das menschliche Zecken-Futter No1 und kennen uns bereits mit den Themen Borreliose und FSME zur genüge aus und wissen uns vor Zecken zu schützen.

Zudem ist die Tropen-Zecke deutlich größer als unser „gemeiner Holzbock“ und fällt so sicherlich am Bein krabbelnd deutlich unangenehmer und dadurch schneller auf – Findest du eine dieser Tropen-Zecken, versuche sie lebend zu fangen (auf Klebeband) und nehme mit der Uni Hohenheim Fachbereich „Gesundheitswissenschaften“ Kontakt auf.

Viel wichtiger ist, dass das Thema FSME nicht vergessen wird. 2017 wurden 195 FSME-Erkrankungen gemeldet; 2018 sind es nun schon 221. Daher lautet meine Empfehlung: Geht zur FSME-Impfung! und habt anschließend bei eurem Draußen-Sport (Geocaching, Wandern, Radfahren, etc.) viel Spaß.

Einige weitere interessante Hintergrund-Informationen erhälst du in der Pressemitteilung der Uni Hohenheim.

 

 

 

 

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