Immer mal wieder ploppt eine Frage in den diversen Geocaching-Facebook-Gruppen auf, die anscheinend (Neu-) Geocacher*innen brennend interessiert: Welcher ist der beste Kugelschreiber zum Loggen von Geocaches?
Meine Antwort gänzlich schmerzbefreit und kurz: Der Stift den du dabei hast ist der beste Kugelschreiber zum Loggen von Geocaches
OK – sehr plakativ und pragmatisch; aber schauen wir es uns doch mal ganz genau an.
Der Kugelschreiber
Grundlegendes zum Kugelschreiber kann (konnte) Peter Lustig in Löwenzahn viel besser erklären als ich es je könnte. Falls bei dir wie auch bei mir der Original-WDR-Link das Video nicht starten lässt, kannst du dir die Folge von 1983 auch auf Youtube ansehen.
Welche Kugelschreiber gibt es?
Abgesehen davon, dass es sehr viele unterschiedliche Minen gibt (die meist abhängig vom verwendeten Kugelschreiber sind),
Quelle des Bildes: Wikipedia TillmannR Lizenz: CC BY-SA 3.0
kommt es uns für unterwegs doch eher auf den Kugelschreiber an sich und seine Schreibfähigkeit an. Hierfür gibt es
Kugelschreiber ohne Minenbestätigung
Wer kennt sie nicht – die billigste Art von Werbegeschenken. Bei diesen können die Minen nicht ersetzt werden. Meine Erfahrung mit „den Dingern“ ist, dass sie sehr leicht auslaufen und aufgrund des billigen und dünnen Plastiks sehr schnell kaputt gehen. Da ich keine tintenverschmierte Hosen mehr haben möchte, habe ich keinen mehr davon.
Druckkugelschreiber
Es handelt sich beim Druckkugelschreiber um den am weitesten verbreiteten Kugelschreiber und werden häufig auch als Werbegeschenke verteilt. Durch Drücken auf das Ende des Kugelschreibers wird die Minen herausgedrückt und verschwindet mit dem 2.Drücken wieder im Stift. Natürlich gibt es den Druckkugelschreiber je nach Qualität von 0,20€ über Waterman für um die 300€ bis hin zum Montblanc (open end).
Drehkugelschreiber
Der Drehkugelschreiber unterscheidet sich zum Druckkugelschreiber darin, dass man nicht hinten auf den Stift drückt, sondern an der Spitze dreht damit die Mine heraus fährt. Der grosse Nachteil ist, dass man immer 2 Seite Hände benötigt – somit scheidet der Drehkugelschreiber für mich, der ich auch ab und an in Bäumen, Steinbrüchen und unter Brücken „hänge“ aber sowas von aus.
Tintenroller
Im Kugelschreiber ist die Tinte ölbasiert, im Tintenroller hingegen wasserbasiert. Dadurch ist die Tinte im Tintenroller flüssiger und ähnelt vom Schriftbild her mehr einem Füllfederhalter. Vernünftige Tintenrolle beginnen bei 1€/Stück – mein Lieblingstintenroller kostet 2€ bis hin zum Caran D’ache 1010 Timekeeper für knapp 8.500€
Gelstift
Gelstifte (oder Gelschreiber) haben eine gelartige Tinte (wie der Name schon nahelegt), die sich zwischen der flüssigeren, wasserbasierten Tinte des Tintenrollers und der dickeren ölhaltigen Tinte von „normalen“ Kugelschreibern legt. Zudem ist die gel-basierte Tinte dokumentenecht und meist auch wasserunlöslich – was uns im Outdoorbereich bei Regen sehr entgegenkommen kann. Die Preise liegen etwa beim Tintenroller.
Bleistift
Natürlich ist der Bleistift kein Kugelschreiber, aber als Geocaching-Stift möchte ich ihn nicht vergessen, zumal ja in vielen Geocaches ein kleines Exemplar eines schwedischen Möbelhauses liegt
Unterwasser schreiben
Du fragst dich, mit welchem Stift du im stärksten Regen oder sogar Unterwasser schreiben kannst? Damit hat sich das Institut für Meereskunde der Universität Hamburg befasst und kommen unter Punkt 7.1.1 zu dem Ergebnis, dass Beleistifte dazu sehr gut geeignet seien.
Welcher ist der beste Kugelschreiber zum Loggen von Geocaches? Meine Erfahrung
Jetzt geht es ans Eingemachte, denn welcher ist nun der beste Kugelschreiber zum Loggen von Geocaches? Schauen wir uns mal an, was ein Stift grundsätzlich abkönnen sollte, damit wir ihn zum Geocaching mitnehmen können?
Normales Wetter
Wir sind uns wohl einige, dass bei „Normalem Wetter“ jeder Stift taugt.
Kälte
Im Winter habe ich den Stift immer in der vorderen Hosentasche. So bleibt er warm und schreibt auch, wenn ich im Schneegestöber auf dem Brocken loggen möchte. Nur der Bleistift macht manchmal bei zu kalten (überfrorenen) Logbüchern Probleme. Allerdings schreibt kein Kugelschreiber, wenn er im kalten Rucksack liegt. Gel- und Tintenstifte haben zumindest in unseren Breitengraden keine Probleme auch aus dem kalten Rucksack heraus ein Logbuch signieren zu können.
Hitze
Hitze (zumindest die in unseren Breitengraden) stört meiner Erfahrung nach keinen Stift.
Regen
Im Regen wird es schwierig, da haben Blei- und Gelstift klar die Nase vorn, jedoch auch der Kugelschreiber geht; wenn auch mit leichten Schwierigkeiten. Mit der wasserlöslichen Tinte des Tintenrollers hatte ich bei Regen so meine Probleme.
Feuchtes Logbuch
In feuchten Logbüchern ist es wie im Regen, da haben Bleistift und Gelschreiber klar die Nase vorn, jedoch auch der Kugelschreiber geht mit leichten Schwierigkeiten. Mit der wasserlöslichen Tinte des Tintenrollers hatte ich auch bei feuchten Locgbüchern so meine Probleme.
Wind
Du wirst dich fragen, „Weshalb Wind?“ Richtig – hier hättest du nur mit einer Schreibfeder Probleme.
Unebener Untergrund
Bei unebenen Untergründen habe ich bislang mit Tintenroller, Gelstift und Bleistift gute Erfahrungen gemacht – es kann beim Kugelschreiber vorkommen, dass die Kugel nicht rollen kann und so der Kugelschreiber nicht schreibt. Sobald ich aber das Logbuch auf die Rückseite meines Handys lege, ist der Untergrund wieder eben und auch der Kugelschreiber schreibt gut.
Über Kopf
In eigentlich allen Geocaching-Online-Foren (auch Facebook) wird das Über-Kopf-Loggen als Killer-Anforderung gesehen. Abgesehen davon, dass 80% der Geocacher*innen sicherlich niemals Über-Kopf-Loggen müssen habe ich es mit allen meinen Stiften ausprobiert. Alle meine Druckkugelschreiber, Tintenroller, Gelstifte und Bleistifte schreiben auch Über-Kopf. Allerdings muss ich den Kugelschreiber in der vorderen Hosentasche „transportieren“, damit er warm bleibt und die ölhaltige Tinte Über-Kopf schreibt. Ansonsten sind Tintenroller, Gelstift und Bleistift hier die Wahl.
Auslaufschutz
Seitdem ich keine Kugelschreiber ohne Minenbetätigung mehr verwende habe ich weder mit einem ausgelaufenen Tintenroller, noch mit einem ausgelaufenen Kugelschreiber zu kämpfen. Und wenn, liegt es mehr oder weniger am Pech.
Mein Fazit
Nachdem ich immer mal wieder einen Stift unterwegs verliere oder der Stift „aus Gründen“ kaputt geht (Drehkugelschreiber gehen in der Hosentasche sehr schnell kaputt) und das bei einem 2€-Tintenroller ziemlich ärgerlich ist, gehe ich nur noch mit 08/15-Druckkugelschreibern Geocachen. In meinem Geocaching-Rucksack – den ich nur bei Touren und Wanderungen dabei habe – befindet sich in der CGA (oder ECGA) ein normaler Bleistift, sowie ein Tintenroller für alle Fälle.
Was, wenn ich das Logbuch in der Hand halte und keinen Stift dabei habe? Natürlich kann ich es mit einem Fotolog versuchen. Allerdings kann der Owner dieses löschen. Alternativ kann ein blutiger Daumenabdruck oder weniger martialistisch ein kurzes Stück Holz in Dreck/Matsch getaucht werden und ein X ins Logbuch gemalt werden
Somit bleibe ich dabei: Der Stift den du dabei hast ist der beste Kugelschreiber zum Loggen von Geocaches
Ich habe verschiedene Stifte dabei. Den Stylex 0.4 Feinschreiber ist auch bei etwas härteren Bedingungen recht zuverlässig. Der gute alte Bleistift ist auch immer mit dabei.
Angeblich hat die NASA Millionen $ investiert, um einen Stift zu entwickeln, der im Weltraum schreiben kann. Die Russen haben einfach einen Bleistift genommen.
Ich meckere ja gerne mal. Der Peter Lustig war mit seinem Bauwagen beim Kukidentsender ZDF. Der Link geht aber zum WDR und die Sachgeschichten sind von der Maus, entweder mit Armin oder Christoph. Übrigens wurde das gute Tier in diesem Jahr 50. Und als Kind habe ich diese Beiträge gerne gesehen und schaue sie heute noch gerne mit meinen Kindern.
Zum loggen nehme ich am liebsten eine roten Gelstift. Wenn der nicht da ist meistens einen vernünftigen Kugelschreiber.
Geofinder45
Du würfelst aber viel in wenigen Sätzen zusammen…
Natürlich geht der Link zum WDR weil dort seit einigen Jahren Die Sendung mit der Maus und dem Elefanten zu Hause ist. Wenn mein Blog irgendwann Geocachen.von.und.mit.dem.Studienkurs.von.Prof.Dr.Kocherreiter.com heisst, dann wird dieser Link auch auf die neue Adresse geleitet.
Ja – Peter Lustig saß im Löwenzahn-Bauwagen und hat „nur moderiert“. Aber ganz ehrlich – jeder der die 30j überschritten hat, weiss was ich meine.
Außerdem geht es um Kugelschreiber und nicht um Löwenzahn und dessen Entwicklung ;)
Aber schön dass du aufgepasst hast :)
Beim Bleistift sollte die Mine nicht zu Hart sein – besser im B-Bereich. Funktioniert dann auch bei feuchten Logbüchern, ohne die zu zerstören.
O tempora! O mores! Mich haben meine Eltern noch gelehrt, dass man keinen Kugelschreiber einsteckt, weder in die Kleidung, noch in den Rucksack, weil der so hässliche Flecken hinterlässt. Ja, ich bin das. Der, der immer mit Bleistift loggt…
War früher tatsächlich so – mein damaliger Schulranzen könnte noch heute Lieder davon singen :) Die heutigen Kulis sind da unproblematischer – zumindest die, die ich habe.
Ich nehm einfach irgendwelche Billig-Werbe-Kugelschreiber