Bei wem soll ich einen Geocaching T5 Kletterkurs machen – oder braucht es keinen?

Aufgrund der Corona-Lockerungen konnte an diesem Wochenende wieder der eine und andere Geocaching T5 Kletterkurs stattfinden. Damit du den Überblick behältst habe ich dir hier einige mir bekannte Anbieter die ich auch empfehlen kann kurz aufgeführt. Es gibt sicherlich noch einige mehr – schicke mir doch die Links und ich mache mich kundig…

Zuerst möchte ich sagen: Finger weg von YouTube & Co. um die Basics zum Geocaching T5 Kletterkurs zu erlernen. In einigen Videos befinden sich die selbst ernannten „Profis“ in Lebensgefahr und bemerken es nicht einmal. In anderen Videos werden wichtige Zwischenschritte vergessen zu erklären und du begibst dich in Lebensgefahr, weil du eben jenen Schritt nicht kennst und somit nicht machst.

Um einen Hasenohrknoten oder einen Palsteg zu lernen reichen natürlich YouTube & Co; nicht jedoch wenn es um grundsätzliche Basics der Sicherung und den Umgang mit der PSA (Persönliche Schutzausrüstung) geht.

 

Welche Ausbildung benötige ich?

Geocaching-T5-Brückenklettern

Keine – du benötigst keinen Geocaching T5 Kletterkurs, denn zu Beginn kletterst du sowieso „nur“ einen Baum oder eine Brücke nach oben und wieder hinunter. Vielleicht seilst du dich auch an einer Brücke ab, kämpfst dich irgendwie zum Logbuch in der Mitte unter der Brücke und kletterst dann schweißgebadet wieder nach oben.

Geocaching-T5-Baumklettern

Hierfür reicht ein Tageskurs, besser ein Wochenendkurs um die Theorie auch ausgiebig in der Praxis – mit Hilfe von fachkundigen Trainern – austesten zu können. Ein Kurs nach GWO, FISAT, IRATA, SRHT, SPRAT oder sonstigen Zertifikate ist für das reine Geocaching-T5-Klettern nicht notwendig.

 

Bei wem sollte ich einen Geocaching-T5-Kletter-Kurs machen?

Kletterkurse können von allen möglichen Anbietern angeboten werden. Baumpfleger, Höhenretter, Industriekletterer, DAV, Hochseilgärten, private Anbieter, Kletterhallen… Die Liste lässt sich unendlich fortführen.

Jedoch haben wir schon bei der Fragestellung die Anzahl der Anbieter eingeschränkt. Der Anbieter des Kletterkurses sollte bereits vom Geocaching gehört haben und wissen wie der Geocacher an die meisten „normalen“ Kletter-Geocaches kommen kann. Somit ist es für dich unerlässlich speziell nach einem Anbieter zu suchen, der Geocaching-T5-Kletter-Kurse anbietet. Wie diese Kurse im speziellen heißen ist vollkommen egal; es sollte zumindest das Wort Geocaching in der Kursbezeichnung vorkommen.

Hierbei ist es wirklich egal, ob du den Geocaching-T5-Kletter-Kurs bei einem Baumpfleger, Höhenretter, Industriekletterer oder einem anderen (privaten) Anbieter machst. Wichtig ist, dass der Trainer (Lehrer, Ausbilder, Kursleiter, …) sein Wissen auf den speziellen Einsatz „Geocaching“ herunter brechen kann und im Idealfall bereits selbst einige T5-Caches erklettert hat.

 

Wie erkenne ich ob es der richtige Anbieter ist?

Das ist „eigentlich“ ganz einfach. Lass‘ dein Bauchgefühl entscheiden.

  • Öffnest du die Internetseite des Anbieters und dir ist der Seitenaufbau „suspekt“; Finger weg!
  • Werden keine Geocaching-T5-Kletter-Kurse angeboten, liegt der Fokus nicht beim Geocaching – besser nicht buchen, du wirst enttäuscht sein.Geocaching-T5-Kletter-Kurs
  • Musst du sofort eine PSA für den Kurs kaufen weil es keine Leihausrüstung gibt; Finger weg!
  • Gibt es keine Materialkunde hört sich das nach mehr Spass an – besser nicht, denn Materialkunde ist zwar trocken, gehört aber zu den absoluten Basics dazu!
  • Jedes Sicherungs- und Abseilgerät verhält sich anders; ein Pluspunkt ist, wenn du eine Vielzahl an Geräten während des Kurses testen kannst und auch die Vor- und Nachteile jeden Geräts gezeigt bekommst.
  • Jedes Kletterseil verhält sich anders – perfekt wenn du im Kurs an verschiedenen Seilen das Aufsteigen und Abseilen üben kannst.
  • Ideal ist natürlich wenn der Trainer, Kursleiter, etc. bereits den einen und anderen Geocache selbst erklettert hat

 

So ein Kurs ist schweine-teuer; ich werfe mein Geld doch nicht zum Fenster raus!

Geocaching-T5-Kletter-Kurs

Teuer ist immer relativ – ABER du möchtest ja nach jeder T5-Tour wieder nach Hause zu deiner Familie kommen. Mit der richtigen Ausrüstung die du im Kurs gelernt hast zu bedienen, ist das kein Problem. Wenn dieser Kurs um die 150€ oder 170€ kostet ist dies im Verhältnis zum eigenen Leben noch immer ein Schnäppchen. Nicht vergessen solltest du, dass die Geocaching-T5-Grundausrüstung schnell um die 900€ kosten kann.


Geocaching-T5-Kletterausrüstung

Ich war in der glücklichen Situation das Basic-Set „meines“ Grundkursanbieters mit den verschiedensten Online-Angeboten vergleichen zu können, da ich nur wenige Kilometer zu deren Shop habe. Hätte ich alles einzeln online beim jeweils günstigsten Anbieter gekauft, hätte mich meine Grundausrüstung trotzdem mehr gekostet. Der Vorteil war zudem, dass wirklich nur das Wichtigste im Paket enthalten war. 

Aber zurück zum „schweine-teuren“ Kurs. So ein Kurs-Wochenende kostet mittlerweile gerne um die 200€ und DAS sollte dir dein Leben wert sein. Die Jungs die mir das Klettern beigebracht haben „opfern“ ihre Freizeit – ja gut es ist ihr Nebenjob – trotzdem machen sie es mit Herzblut! Die Kletteranlage kostet auch ein paar Euronen und zum Schutz des Betreibers müssen Versicherungen abgeschlossen werden, die auch wiederum mit ein paar Euro-Fünfzig in den Kursbeitrag einfließen.

Du solltest eher hellhörig werden, wenn der Geocaching-T5-Kletter-Kurs nur 50€ kostet; dann stimmt etwas nicht…

 

ca. 900€ für eine Grundausrüstung ist viel Geld – geht es nicht auch billiger?

Ich sah schon Kletterer die mit ihrer spartanischen Boulder-Ausrüstung versucht haben einen Geocache in 15m Höhe zu bergen/loggen. Wir riefen „die Kletterin“ erstmal zurück, denn es war lebensgefährlich was „sie“ da am Baum fabrizierte. Ihre beiden Begleiter schauten wie Ochsen wenn es blitzt, denn sie hatten die Situation schlicht falsch eingeschätzt. Eine kurze Einweisung in die von uns gestellte Ausrüstung schaffte dann Klarheit.

Meiner Meinung nach gehört in eine vernünftige Grundausrüstung zumindest

  • ein passender Helm (ab 50€)
  • robuste (Leder)Handschuhe (ab 15€) / mittlerweile werden auch gerne Arbeitshandschuhe aus PU, Nylon, etc. gerne genommen
  • ein bequemer Klettergurt; mit einem Industrieklettergurt (ab 120€) wirst du mehr Spass haben als mit einem Sportklettergurt (ab 30€)
  • eine Handsteigklemme (ab 30€) + Fussschlinge ( ab 17€)
  • ein Abseilgerät (100-200€)
  • als Backup, falls das Abseilgerät hinunter fällt: Tube (ab 15€) oder Abseilachter (ab 10€) mit Prusik-Hintersicherung (ab 10€)
  • 60m Seil 10,5mm – perfekt wäre eine brauchbare Seiltasche dazu (ab 120€)
  • Wurfbeutel (ab 10€)
  • Wurfleine mind. 60m (ab 20€)
  • 5x Karabiner (Stück ab 10€)
  • 1x Bandschlinge 2,00m (ab 13€)
  • 2x Bandschlinge 1,20m (ab 10€)
  • 2x Bandschlinge 0,60m (ab 7€)
  • … ich hoffe ich habe nichts vergessen …

Es geht natürlich immer billiger, aber ich habe nur die „günstigsten Produkte“ aus den Online-Shops gemittelt, bei denen ich bereits eingekauft habe; denn billig ist nicht unbedingt günstig und ich möchte am Ende der Kletter-Tour wieder bei meiner Familie sein.

Beim Gurt und der Handsteigklemme wollte ich mehr Komfort, ein Abseilgerät das für 2 Personen ausgelegt ist, ein Markenseil bei dem der Aufstieg „einfacher“ ist, andere Karabiner… Ob es nun 800 oder 1000€ waren weiß ich nicht mehr (daher ca. 900€). Aber ich kaufte die Produkte die ich im Kurs testen konnte und ich war daher gerne bereit, diesen Mehrwert zu bezahlen.

 

Fazit

Geocaching-T5-Kletter-KursEin Geocaching-T5-Kletter-Kurs ist in meinen Augen kein hinaus geworfenes Geld, sondern (m)eine Lebensversicherung. Einem Billig-Anbieter würde ich nie und nimmer mein Leben anvertrauen! Vertrauen ist das A und O! Gute Trainer und eine gute Anlage haben ihren Preis… Daher erkundige dich vor der Anmeldung, ob der Kurs etwas taugt oder es nur Geldmacherei für den Anbieter ist! Bei Kosten von 650 bis 950€ für eine Grundausrüstung, sind 150-200€ für einen Kurs sicher nicht übertrieben.

Wenn du jetzt auf eine Empfehlung wartest muss ich dich leider enttäuschen. Ich habe in die Suchmaschine meiner Wahl Geocaching+Kletter+Kurs eingegeben und alle Anbieter der 1.Seite „angeschaut“. Hier aufführen möchte ich die Anbieter, deren Seite erreichbar war, die Infos aktuell waren und bei denen ich denke, dass ein Geocacher gut aufgehoben sein könnte. Da ich bislang nur bei einem Anbieter aus dieser Liste kletterte, bleibt die endgültige „Prüfung“ bei dir.

 

Geocaching T5 Kletterkurs

PLZOrtLink zum AnbieterBesonderheit
04357LeipzigKletterturm.infoAuf der Seite heißt es
"Alles notwendige (Vollgurte, Helme, Seile, Hardware) wird gestellt. Bestehende Ausrüstung darf mitgebracht werden."
21521AumühleKarsten Kiehn"all inclusive"
Verpflegung in Form von Snacks, Getränke und Mittagessen
im Preis enthalten

zum Abschluß erhält jeder Teilnehmer ein Übungsseil und Reepschnur um zu Hause Knoten üben zu können (Stand 2021) .
23617Stockelsdorf KLETTERdiensteLeihausrüstung
= 50,00€
(siehe Kommentar)
30453HannoverSeiltechnik-Hannovergeben seit 2019 keine T5-Kurse mehr
37176Nörten-HardenbergKletter-Spezial-Einheitkletterspezialladen heißt nun Berufskletter.Schule

Voraussetzung zur Teilnahme am Geocacherkurs:
– mindestens 18 Jahre alt
– körperlich Belastbar (bei Kursbeginn ist eine medz. Selbstauskunft auszufüllen)
63636BrachttalHigh SolutionsAuf der Seite heißt es "Geocaching Kurs Anfrage"
71543WüstenrotGeoclimbing"Abschlußprüfung" - jede*r Teilnehmer*in kann die Kurs-Coin erklettern.
Leihausrüstung inbegriffen; soweit vorhanden
90518Altdorf bei NürnbergNürnberger SchuleLeihausrüstung
"optional"

Solltest du noch immer unschlüssig sein, kannst du mich gerne anschreiben. Dann sage ich dir wo ich meinen Geocaching T5 Kletterkurs gemacht habe und weshalb es nicht bei dem einen Grundkurs blieb. Denn ich habe in den letzten Jahren „dort“ noch 2 weitere Kurse besucht.

Wenn du andere seriöse und gute Anbieter kennst, kannst du sie gerne in den Kommentar schreiben. Ich werde mir die Seite(n) genau anschauen bevor ich sie in meine Aufstellung übernehme.

 

So ganz nebenbei – zweckentfremdeter Einsatz

Eine Kletterausrüstung kann man auch gut bei Arbeiten rund ums Haus einsetzten. Ich habe mich damit in unsere Buche „eingebunden“ und konnte so die obersten Triebe sicher stutzen. Ein Bild davon gibt es nicht – der Einbau war … zweckdienlich … genauso wie die Kirschernte in der Baumkrone des Kirschbaums.

Auch bei Dacharbeiten bietet sich die Kletterausrüstung super an. Auf der Dachseite an der sich bei uns einige Dachziegel lösten, geht es ca. 8m zum Boden hinunter und selbst meine 5m-Leiter kam hierbei an ihre Grenzen. Nach 3 Wochen des dauer-telefonierens mit verschiedensten Dachdeckern „keine Zeit“, „kein Gerüst frei“, „das Gerüst wird aber teuer für die paar Ziegel“, habe ich die Sache selbst in die Hand genommen.

Zweckentfremdung(klicke auf die Bilder um sie zu vergrössern)

Die Geländerpfosten sind einbetoniert und (ich hoffte) fest.

Die (rote) 60cm-Bandschlinge sichert das (rote) Kletterseil am 1.Pfosten, die (blaue) 1,20m-Bandschlinge am 2.Pfosten und die (gelb/grüne) 3m-Bandschlinge am 3.Pfosten. Somit waren meine 75kg  :pfeiffen:   auf 3 einbetonierte Pfosten gleichmäßig verteilt und über eine Riggingplatte am Kletterseil befestigt.

Das Seil führt durch ein Dachfenster im OG (mit Kantenschutz), quer durchs OG und zum gegenüberliegenden Dachfenster wieder hinaus; störende Türen wurden ausgehängt. In das Ende konnte ich mich mit meinem Industrieklettergurt einbinden und an der Dachkante alle verrutschten Dachziegel wieder befestigen ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.

Spätestens jetzt hat sich die Geocaching-T5-Kletterausrüstung amortisiert  :cool:   Nein, ein Bild vom Arbeitseinsatz gibt es nicht da ich keine „Knipser“ greifbar hatte und so viel Spass hat es nun auch nicht gemacht, dass ich die Szene nachstellen möchte.

3 Replies to “Bei wem soll ich einen Geocaching T5 Kletterkurs machen – oder braucht es keinen?”

  1. Ich habe vor ein paar Jahren den perfekten Kurs bei Ronny in Berlin gemacht.
    https://natural-touring.de/baumklettern-geocaching-berlin
    Mittlerweile habe ich schon ein paar Freund:innen zu ihm geschickt, die auch alle sehr begeistert waren. Wer mag, kann auch Kurse für Fortgeschrittene (Seilbahn etc.) machen. Beim Klettern im Team geht es jetzt Hand in Hand und ich bin entspannt, weil alle wissen, wie es geht und aufeinander aufpassen.
    Zur Ausrüstung: Die Grundausrüstung hatte ich mir gekauft und Freunde steuern jetzt weitere Ausrüstung (Big Shot etc.) dazu. Zum Beispiel haben wir jetzt einen professionellen Baumklettergurt, da sitzt es sich einfach wesentlich bequemer drin, wenn das Rätsel-Final im Baum etwas länger braucht.

  2. ich finde es ja bezeichnend, wenn es bereits auf der ersten Seite eines Anbieters heisst: „Koenigsdisziplin T5 Geocaching“… aber Du schriebst ja schon: Man soll auf sein Bauchgefuehl achten….

    Zu Deiner Auflistung: Da man nie alleine klettern sollte, reicht in meinen Augen normalerweise am Anfang ein Seil pro Team. Zusaetzlich sollte man sich jedoch auch ueberlegen, womit man die Seile in den Baum bekommt. 60m Seil kommen selten komplett zum Einsatz, wenn man nur einwirft ;-) (hier in Norddeutschland haben wir nicht so viele Moeglichkeiten des Abseilens, daher denke ich hauptsaechlich an Baeume).
    Aber das ist Luxus.
    Was mir in der Auflistung jedoch fehlt, ist eine Kurzsicherung, die in der Laenge angepasst werden kann. Zu oft sehe ich (und lese in den Listings (meist bei T4.5) sogar die Aufforderung), man moege sich mit Bandschlingen waehrend des Klettern sichern. Bandschlingen sind sicher gut zur Befestigung und zur statischen Sicherung, wenn man z. B. beim Loggen die Haende frei haben will.
    Die klassische (Fehl-!) nutzung ist aber, dass eine moeglichst lange Schlinge oberhalb des Koerpers befestigt wird und sie dann ueberstiegen wird. Sobald sie „unten zieht“, wird oben eine neue befestigt und die untere geloest. Wenn dabei etwas schief geht, faellt man aus einer Hoehe von bis zu fast der doppelten Schlingenlaenge ohne Falldaempfer in den Gurt, was aber bereits ab ca. 20cm ungedaempft zu Verletzungen fuehren kann… (wer nun sagt, das Hauptproblem waere das Uebersteigen und nicht die Bandschlinge hat natuerlich grundsaetzlich recht, ich denke jedoch, dass fehlerhaft eingesetztes Material und falsche Nutzung sehr eng beieinander liegen).

    Bleibt gesund!

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