T6 – Schwachsinn

In einem Pressebericht bin ich auf die Aussage eines Geocache-Owners gestoßen der sagt, sein Geocache sei ein T6.

„… So wie bei dem Cache, den Roland gelegt hat. Der Augsburger möchte nicht mit Klarnamen genannt werden, denn sein Cache ist ein T6. T1 bedeutet barrierefreier Zugang, T6 dagegen Lebensgefahr. „Ich würde jedem davon abraten, nach diesem Cache zu suchen“, sagt der 30-Jährige…“

Quelle: https://www.augsburger-allgemeine.de/kultur/Journal/Die-geheime-Welt-der-Geocacher-id51311601-amp.html

Frei nach dem Motto „Höher, Schneller, Weiter“ kommt nun wirklich noch „Gefährlicher“ dazu?
T6

In der Augsburger Allgemeine beschreibt ein Geocacher-Team seine Sichtweise auf das Hobby Geocaching. Darin ist auch die obige Aussage von „Roland“ zu seinem T6-Geocache enthalten.

Warum macht man(n) so einen Mist? Wenn schon der Owner abrät den Geocache zu machen ist doch bereits vorprogrammiert, dass irgendwann jemand kommt der nicht in der Lage ist das eigene Können richtig einzuschätzen. Als Höhenretter sollte „Roland“ das aber auch wissen. Ich kenne den Geocache nicht und er interessiert mich auch nicht, daher kann ich dazu nichts sagen und lasse die Aussage von „Roland“ einfach mal so im Raum stehen.

Das aktuelle Beispiel von Geocachern die in Prag trotz Unwetterwarnung in die Kanalisation gingen und von einer Flutwelle „überrascht“ wurden Eine Tote bei Unwetter in Tschechien (Stuttgarter Nachrichten) zeigt, dass es leider immer wieder Geocacher gibt, die sich und die Umwelt nicht richtig einschätzen können. Auch die Bergretter können ein Lied davon singen wie oft sich Klettersteiggeher und Bergwanderer selbst überschätzen und völlig entkräftet gerettet werden müssen.

Ich gebe zu, dass ich sowieso eher zu sehr auf Sicherheit bedacht bin: Wenn ich nicht sehe wo und wie das Seil über einen Ast läuft, dann klettere ich dort nicht hoch; ich baue lieber neu ein. Es gibt aber auch das Gegenteil „Jetzt bin ich hier und will auch den Punkt“. Vor einiger Zeit spendierten wir den T5-Kletterern die vor uns am Baum waren Ausrüstungsgegenstände (sicheren Gurt, Handschuhe, Helm, Karabiner und ein Abseilgerät). Natürlich reicht eine Abseil-Acht, aber diese ohne Hintersicherung und ohne Handschuhe zum Abseilen einzusetzen ist wirklich lebensgefährlich. Es bestätigte sich dann auch, dass die 3 in der Kletterhalle klar kommen, aber am T5-Baum eben nicht.

Abgesehen davon, dass nun jeder der den Bericht liest davon ausgeht, dass T6 bei Geocaching „Lebensgefahr bedeutet“ und bei „Hardcore-Cachern“ ganz normal und sehr beliebt ist, die Skala endet bei T5. T6 gibt es nicht! Bewusst einen Geocache zu legen und dann wegen Lebensgefahr davor zu warnen ist in meinen Augen noch schwachsinniger als ein D5-Mystery bei dem der Owner bereits im Vorfeld weiß, dass niemand das Rätsel lösen kann  :wand:

One Reply to “T6 – Schwachsinn”

  1. Tja, das passt ja prima in die Zeit. Für die ich anscheinend zu alt bin… Den Sinn dahinter, einen Cache zu legen, und dann davor warnen, ihn zu suchen, verstehe ich nämlich auch überhaupt nicht. Aber das scheint halt heute so zu sein.

    Es gab ja sogar schon Diskussionen im grünen Forum über Caches, die „nicht gefunden werden sollen“, weil sie z.B. ein „empfindliches Logbuch“ haben usw. Überzeugend fand ich die Argumente nie, aber die Leute, die sie vertreten, scheinen davon überzeugt zu sein.

    Muss man wohl hinnehmen.

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