Am Wochenende war ich mal wieder allein auf grösserer Runde unterwegs ( so die Ursprungsplanung) und meine Frau fragte mich „wo“… Ich schaute auf die Karte und lachte: „Irgendwo hinter Schwäbisch Hall“. Daraufhin kam die Frage „Wer findet dich und wann wenn dir etwas passiert?“ OK, diese Frage habe ich mir auch schon gestellt aber genauso so schnell wieder verworfen „was soll denn passieren“? Aber so ganz unrecht hatte sie ja nicht, denn es gibt bei uns sehr viele und wunderschöne Klingen in denen Geocaches versteckt sind. Sind die ersten Geocacher „durch“, dann kann es sein, dass wochenlang niemand mehr an diesen Stellen vorbei kommt.
Die ganzen Live-Track-Geschichten von Garmin und Co. habe ich vor der 24h-doof-Tour bereits getestet und sie haben mir nicht zugesagt… 24h-doof-Tour… na klar, ich habe doch die App von GPS-Live-Tracking auf dem Handy. Also schnell einen weiteren (kostenlosen) User angemeldet und meiner Frau den Link zur Online-Karte gegeben damit sie es sich mal anschauen kann.
Als ich dann am Parkplatz aus dem Auto stieg startete ich die App und das Live-Tracking für wenige Sekunden und schloss die App wieder (das Senden im Hintergrund habe ich der App nicht erlaubt) denn ich muss ja Akku sparen; Live-Tracking saugt den Akku leer. Ab und zu (sehr sporadisch) habe ich die App wieder für wenige Sekunden gestartet und nach 3-5 Sekunden wieder geschlossen.
Die 3 roten Punkte sind bei mir in der App zu sehen. Es waren die Punkte an denen ich das GPS-Signal kurz gestartet habe.
So sah es meine Frau auf der verlinkten Online-Karte. Der rote Strich ist die direkte Verbindung der einzelnen GPS-Signale und der weiss-rot-weisse Kreis ist das letzte aktive GPS-Signal der App.
Etwas weiter in die Karte gezoomt…
Hätte meine Frau ab 13:32 Uhr längere Zeit nichts mehr von mir gehört, hätte sie lediglich den Link zur Karte der Polizei geben müssen um das Suchgebiet für die Rettungskräfte einzuschränken. Zumal ich ja eigentlich dort hätte gar nicht sein sollen, sondern einige Kilometer nord-östlich davon; aber da die Baumfällarbeiten mir einen Strich durch die Tagesplanung machten, war ich nunmal hier.
Mein Fazit:
Es gibt in der kostenlosen Version leider nur ein Benutzerprofil und auch nur einen Link zur Live-Karte (pro eMail-Adresse). Daher sollte man sich gut überlegen wem man den Link zur Karte gibt. Diese Person hat ab dann immer Zugriff auf die Live-GPS-Karte.
Ich werde die App auch weiterhin nutzen; nicht wenn ich einkaufen gehe und auch nicht wenn ich im Auto unterwegs bin – aber wenn ich alleine im Wald oder „in schwerem Gelände“ unterwegs bin, schalte ich sie gerne ab und zu ein um im Falle eines Falles schneller gefunden werden zu können.
Wer Geheimnisse vor seinem Partner hat sollte natürlich von dieser Kombi Abstand nehmen
So ganz nebenbei… an der Ruine Oberlimpurg liegt ein interessanter Tradi (D5 / T2,5)
Steht man auf der Mauer sind es lediglich 2,5 – 3m bis in die Ruine. Allerdings geht es gleich hinter der Mauer bestimmt 100m senkrecht hinab ins Tal und der Abstieg am porösen Gestein ist das Gefährliche. Daher habe ich bei meinem nächsten Besuch eine Leiter dabei – andere schicken ihre Kinder hoch
Gut und für bis zu 5 Freunde kostenlos ist die App ‚Realtime GPS-Tracker‘ von Greenalp.
Wirklich Realtime ist es nicht, man kann das Intervall Einstellen. Die Akkubelastung ist gering (bei mir auf 5 Minuten gestellt). Ein Galaxy J5 im Auto, das sonst nichts macht, hält mehrere Tage durch.
Freunde per App oder auch alle per Webbrowser über einen (wahlweise Passwortgeschützten) Link können den Standort, Akkuzustand, Geschwindigkeit und den Trackverlauf (Länge einstellbar) sehen. Bei Funkloch oder Handy-Defekt sieht man immerhin den letzten Standort und dessen Uhrzeit.
Alternativ kann man per Google-Maps, WhatsApp oder Facebook-Messenger den Live-Standort freigeben. Hier sieht man aber keinen Verlauf. Ob der letzte Ort bei Handyausfall erhalten bleibt, weiß ich nicht.
Wer häufiger in abgelegenen Gebieten Unterwegs ist, oder einfach Redundanz zum Handy will, nutzt ein Garmin inReach (früher DeLorme, Garmin hat die Firma gekauft).
Diese Geräte nutzten das Iridium-Satelitten-Netz zur 2-Weg-Kommunikation und GPS für den Standort.
Man kann ein Intervall-Tracking einrichten oder im Notfall per Knopfdruck Hilfe bekommen.
SMS-Ähnlich bekommt man Rückmeldung von der Rettungsleitstelle und kann nach der Notfall-Auslösung auch weitere Infos durchgeben. Diese SMS sind aber recht teuer (bzw nur eine geringe Menge inklusive). Da muss man abwägen, welches Tracking-Intervall sinnvoll ist.
Theoretisch funktioniert das Gerät weltweit immer, wenn freie Sicht zum Himmel besteht. Ein Handynetz wird nicht genutzt. die Geräte bieten auch Grundlegende GPS-Navigation. Ein Geocache-GPS-Gerät ersetzt es nicht (was aus Redundanz-Gründen aber ggf auch ein Vorteil ist)
Ergänzend sollte man auf jeden Fall Personen einweisen, was man tut, wie lange man dieses tut und ab wann definitiv welche Notfall-Maßnahmen einzuleiten sind.
Dazu gibt man dann immer mal wieder durch, wo man ist und was man gerade vor hat.
Dies gilt auch in der Gruppe. Man weiß nie vorher, wann man sich mit allen Leuten gleichzeitig im LP einsperrt, wo weder Mobilfunk noch inReach Empfang haben.
Zusätzlich besser natürlich, wenn mindestens eine Person draußen bleibt. Funkgeräte sind in der Gruppe ergänzend hilfreich,
Auf keinen Fall darf man sich auf irgendwelche Technik verlassen, auch wenn man diese Redundant auslegt. Neben fehlendem Empfang und leerem Akku kann das Gerät auch einfach bei einem Sturz kaputt gehen.
Daher sollten immer geeignete Personen unterwiesen sein, die Hilfe schicken können.