Im Landkreis Schwäbisch Hall – genauer bei Oberrot – hatte Anfang Mai 2016 ein Jäger einen Feldhasen tot aufgefunden. Bei Untersuchungen durch das Veterinäramt stellte sich „eine Infektion mit dem Erreger der Hasenpest (Tularämie)“ heraus. Das Veterinäramt bittet daher die Bevölkerung im Landkreis Schwäbisch Hall keine verendeten Tiere (speziell Nagetiere) und alle Wildtiere mit fehlendem Fluchtverhalten nicht zu berühren und sofort die Behörden zu informieren. Ausserdem sollten Hunde an die Leine um die Ansteckungsgefahr zu verringern.
Was ist Hasenpest?
Tularämie ist eine häufig tödlich verlaufende ansteckende Erkrankung bei frei lebenden Nagetieren und Hasenartigen, die durch das Bakterium Francisella tularensis ausgelöst wird. Die Erkrankung kann auf den Menschen übertragen werden.
Da das Beschwerdebild dem der Pest ähnelt und die Erkrankung sehr häufig Hasen und Wildkaninchen befällt, wird sie häufig auch als Hasenpest bezeichnet. Andere Namen sind Nagerpest, Lemmingfieber, Parinaudkrankheit und Hirschfliegenfieber.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Tular%C3%A4mie
Übertragen wird das hochansteckende Bakterium durch Berührung eines infizierten Tieres, durch die Luft (Staub, Heu, Erde, etc.), verunreinigtes Wasser und selbst Zecken, Flöhe, Mücken etc. können die Hasenpest übertragen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bisher nicht bekannt.
In Deutschland wurden 2014 (laut Wikipedia) 21 Fälle gemeldet. Die Sterblichkeit ohne Behandlung wird mit etwa 33% angegeben. Allerdings wird zumindest bei uns in Deutschland jeder mit „komischen“ Symptomen zum Arzt gehen und ein Antibiotikum erhalten; dann senkt sich die Sterblichkeit auf etwa 5%.
Das Bakterium wird durch „herkömmliche“ Desinfektionsmittel und Hitze zerstört. Kälte macht ihm hingegen nichts aus und kann bis zu 3 Jahren in gefrorenem Hasenfleisch überleben sowie mehrere Wochen in Wasser und Boden.
Im Umkehrschluss ist es somit sehr wichtig, dass jeder Gassi-Geher seinen 4beinigen Freund in den betroffenen Gebieten an der Leine hält und ihn nicht in jedem Gebüsch „schnüffeln“ lässt. Zwar ist eine Erkrankung des Hundes eher unwahrscheinlich, jedoch können sie die Bakterien an den Menschen übertragen.
Wie wird die Hasenpest wirklich übertragen?
Die Presse ganz lapidar
Die Krankheit könne aber nur über den direkten Kontakt mit einem infizierten Tier übertragen werden, erklärt das Veterinäramt
Quelle: Schwäbische.de
Allerdings sagt das Robert Koch Institut ganz etwas anderes
F. tularensis ist ein hochinfektiöser Erreger. Die infektiöse Dosis liegt – außer bei Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt – bei nur ca. 10 Erregern. Die Infektion kann erfolgen durch:
- Kontakt der Haut oder Schleimhäute mit infektiösem Tiermaterial (z. B. bei der Verarbeitung infizierter Tiere) oder mit kontaminiertem Wasser; in der Folge auch durch Schmierinfektionen, z. B. Infektion der Augen durch Kontakt mit kontaminierten Händen.
- Verzehr von nicht ausreichend erhitztem, kontaminiertem Fleisch (z. B. Hasen) oder anderen kontaminierten Lebensmitteln (z. B. durch Mäusekot kontaminiertes Getreide).
- Aufnahme von kontaminiertem Wasser.
- Inhalation von kontaminiertem Staub oder Aerosolen (z. B. beim industriellen Waschen und Zerkleinern von kontaminiertem Gemüse, Rasenmähen oder Heubearbeiten).
- Stich oder Biss von infizierten blutsaugenden Arthropoden (z. B. von Bremsen, Mücken, Zecken).
Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist nicht bekannt … aber nicht sicher auszuschließen.
Quelle: www.rki.de
… ein Schelm wer Böses dabei denkt …